Nach über einem Monat habe ich mir endlich ein Auto gekauft! Das Angebot habe ich bereits vor knapp 3 Wochen im Internet gefunden, jedoch hat sich das ganze noch ein bisschen hingezogen.
Da sich das Auto in Sydney befunden hat, ich aber nach wie vor in Melbourne wohne, beauftragte ich also einen Mechaniker das Auto mal genauer unter die Lupe zu nehmen! Mit Hilfe des 9-seitigen Berichts konnte ich mir nun einen Überblick verschaffen, in welchem Zustand sich das Auto befindet und was gegebenenfalls noch repariert werden muss.
Das Auto ist ein Holden Jackaroo, also ein 4WD der in meinen Augen eigentlich Vorraussetzung ist, wenn man wirklich weg von den Highways will, wenn man unabhängig von Straßenbeschaffenheit oder Wetterzustand auch auf den unbefestigten Straßen sicher voran kommen möchte.
Normalerweise hat dieses Auto einen Verbrauch von 14 Litern auf 100km, doch da es nicht nur mit Benzin, sondern auch mit Autogas fährt, was weit weniger als die Hälfte kostet, kann ich es mir überhaupt leisten.
Also nachdem ich den ursprünglich erbetenen Preis von $4000 auf $2850 runter handeln konnte, buchte ich mir also Ende Juli ein One-Way Ticket für einen Flug nach Sydney. Die Reise began Dienstag Mittag damit, dass der öffentliche Nahverkehr sich mal wieder von seiner besten Seite gezeigt hat, denn der eigentlich um 12:43 Uhr eingeplante Bus kam überhaupt nicht, der darauf folgenden um 12:54 Uhr tauchte erst um 12:59 Uhr auf. Infolgedessen habe ich dann meinen Zug von Frankston in die Innenstadt von Melbourne verpasst.
Als ich dann 20 Minuten später am Bahnhof in der Stadt angekommen bin, machte ich mich auf die Suche nach der Haltebucht für den Shuttle-Bus zum Flughafen!
Der Flug sollte um 16:10 abheben, der Check-In schloss 45 Minuten zuvor, also um 15:25 Uhr. Aus der eingeplanten Ankunftszeit von 14:50 Uhr wurde eine tatsächliche Ankunftszeit von 15:10 Uhr. Da der Bus jedoch nicht direkt vor dem Terminal hielt, war es 15:20 Uhr bis ich in der Schlange an den Check-In Schaltern stand.
Also Glück gehabt, den Flug habe ich bekommen, denn aus der eigentlichen Abflugzeit von 16:10 Uhr wurde 16:55 Uhr.
Nach knapp einer Stunde Flug landeten wir dann auch schon in Sydney! Da ich nur mit Handgepäck reiste, musste ich keine Ewigkeiten auf mein Gepäck warten, sondern konnte mich gleich auf die Suche nach dem nächsten Shuttle-Bus machen, der mich zu meinem Hostel bringen sollte.
Dort angekommen, checkte ich ein und traf ein deutsches Mädchen auf meinem Zimmer, die am nächsten Morgen nach Fiji geflogen ist. Eine Stunde später saßen wir in einer Bar am Darling Harbour und quatschten über das bisher so Erlebte.
Um 23:30 Uhr traf ich mich mit dem Freund des Verkäufers. Dieser ist übrigens ein Deutscher, der schon seit Monaten wieder in Deutschland wohnt, aber einen Freund in Sydney hat, der das Auto für ihn verwaltet. Noch am selben Abend machte ich die erste Probefahrt, schaute mir das Auto selber nochmal an und war eigentlich ganz zufrieden!
Ich habe ein Bett hinten drinnen, jedoch nicht ganz so viel Platz wie in einem richtigen Campervan. Dafür habe ich Allrad-Antrieb und kann so sogar kleine Flüsse durchqueren, mit meinem eigenene Auto Fraser Island unsicher machen oder einfach nur abends auf einen einsamen Strand fahren.
Darüber hinaus ist eine Bullbar vorhanden, die das Auto vor ernsthaften Schäden durch Zusammenstöße mit Wombats, Kängurus oder sonstigen Tieren, die einfach auf die Straße laufen, beschützen wird.
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Schutz vor ernsthaften Schäden! |
Nachdem wir also die Nacht zu Großteilen damit verbrachten, das Auto zu testen, fiel ich um 4 Uhr morgens todmüde in mein Bett im Hostel, jedoch nicht für lange. Denn um 8:30 Uhr ging es dann auch schon wieder raus! Um 9:30 Uhr traf ich mich mit dem Freund des Verkäufers. Ich hob das Geld ab und er gab mir die Autoschlüssel. Anschließend ging es dann auch schon los, denn ich habe mich um 10 Uhr mit jemandem verabredet, der Öl sowie Ölfilter wechseln wollte.
Der junge Mann stellte sich als sehr kompetent und freundlich heraus, wobei das zweite eigentlich für fast alle Australier gilt! Er wechselte nicht nur Öl und Ölfilter, sondern hat sich sogar noch den allgemeinen Zustand des Wagens angeschaut, und das gegen entsprechende Entlohnung! Was ein Service!!
Nach dem es dann schon fast 12 Uhr war, machte ich mich auf den fast 950km langen Heimweg nach Melbourne! Die letzte Mahlzeit lag auch schon über einen Tag zurück und die Straßen in Sydney waren voll und forderten maximale Konzentration von mir, denn hier wird nicht nur auf der falschen Seite der Straße gefahren, sondern man sitzt auch noch auf der falschen Seite des Autos!
Nach knapp 1 Stunde Fahrt erreichte ich endlich den Hume-Highway! Dieser führt den ganzen Weg von Sydney vorbei an der Hauptstadt Canberra bis nach Melbourne!
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Aussichtspunkt in der Nähe einer unverschämt teuren Tankstelle! |
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Es wurde früh dunkel! |
Also fuhr ich nun Kilometer über Kilometer mit 100-110km/h gen Melbourne! Die ganze Strecke dauert etwa 11 Stunden, wenn man direkt und ohne Pause fahren würde! Da das jedoch an grenzenlose Dummheit grenzt und man sowieso irgendwann mal tanken muss, teilt man sich solch eine Strecke normalerweise in 2 Etappen auf!
Das habe auch ich gemacht. Es wurde so gegen 17 Uhr dunkel und um 20:30 Uhr beschloss ich also nach bereits 9 Stunden Fahrt auf einem Parkplatz anzuhalten uns ein Nickerchen zu machen!
Aus dem Nickerchen wurde ein fast 7 stündiger Schlaf, bevor es dann weiter ging! Also pünktlich um 3:30 Uhr fuhr ich also weiter, denn es standen mir noch 4 Stunden oder fast 400km bevor! Nachdem es am Vortag weder Frühstück, noch Lunch und nur ein kleines Cheeseburger Meal als Abendessen gab, war ich ziemlich hungrig!
Obwohl mir davon abgeraten wurde nachts zu fahren, weil nicht nur Kängurus und Wombats unkontrolliert die Straße überqueren, sondern auch das Fahren um einiges schwieriger sei, habe ich mich dennoch dazu entschieden, nachts zu fahren! Allzu große Angst vor Kängurus hatte ich nicht, denn erstens setze ich große Hoffnung in die Bullbar, und darüber hinaus habe ich auf den 550km die ich bereits gefahren war, nur tote Kängurus gesehen!
Und wie erhofft ging alles gut! Teilweise habe ich 20 Minuten kein anders Fahrzeug gesehen, teilweise habe ich 2-3km lange Kolonnen von Road-Trains überholt!! Einfach beeindruckend wenn auf einmal ein mit Lichtern versehener Streifen irgedwo in der Dunkelheit auftaucht und es zahlreiche Minuten dauert, bis man ihn letztendlich überholt hat!
Nach meinem ersten Roadtrip erreicht ich dann ziemlich fertig Frankston!
In den nächsten Tagen lasse ich einige Dinge noch reparieren, besorge noch Weiteres und richte es mir gemütlich ein damit mir auf meinem großen Roadtrip nichts fehlt!!
Sobald der Innenraum hergerichtet ist, folgen dann auch Bilder aus meinem rollenden Zuhause für die nächsten 9 Monate!